Das Landgut Son Lladó ist ein aktiver landwirtschaftlicher Betrieb im Süden Mallorcas. Es ist vier Kilometer von Campos, das eine lange landwirtschaftliche Tradition besitzt, und fünf Kilometer vom Strand von Es Trenc, dem letzten großen unberührten Strand Mallorcas, entfernt. Seine 23 Hektar bestehen aus Weideflächen und Getreideanbau (Mischkulturen) für die einheimische Tierhaltung. Die Gebäude stammen aus dem Ende des 17. Jahrhunderts. Der Name ist auf die Adligen zurückzuführen, die König Jakob II. im 13. Jahrhundert bei der Eroberung Mallorcas begleiteten. Bei der Aufteilung wurden zwei Brüder berücksichtigt, die aus Lladó kamen, einem Dorf im katalanischen Ampurien.
Im 17. Jahrhundert wurde die possessió aus Gründen der Erbfolge zweigeteilt. Auf der einen Seite gab es dann die possessió Son Lladó Vell, die über einen Wehrturm aus dem 13. Jahrhundert und die älteren Gebäude verfügte, darunter ein Haus aus dem 15. Jahrhundert. Sie gehörte bis Ende des 20. Jahrhunderts der Familie Lladó. Die zweite Hälfte ist das Landgut, mit dem wir uns beschäftigen, das in die agrotouristische Einrichtung Son Lladó umgewandelt wurde. Im Gegensatz zu Son Lladó Vell, das einen Wach- und Wehrturm besaß, waren die „neuen“ Gebäude ausschließlich für landwirtschaftliche Tätigkeiten bestimmt.
Beim für die Zeit typischen Bau wurden Materialien aus der Gegend verwendet, so auch „Marina-“Steinquader (aus einem 14 km entfernten Steinbruch), die zu Kreuzrippengewölben verbaut wurden, um das Gewicht des auf der ersten Etage des Hauses gelagerten Getreides zu tragen. Weitere hervorzuhebende Bestandteile sind die arabischen Ziegeln, die in Campos von Hand gefertigt wurde, im Brackwasser von Es Trenc „gewässerte“ Balken oder die 60 cm dicken Steinwände, die das Gewicht der Gewölbe tragen und vor Hitze schützen sollten und die mit Pfosten, Türstürzen und Sandsteinecken aus besagtem Steinbruch versehen waren.
1999 wurde das Landgut von den jetzigen Besitzern geerbt, die sich entschlossen, die Gebäude der heutigen Zeit anzupassen. Sie entschieden sich, die possessió in eine agrotouristische Einrichtung umzuwandeln. Dies war die einzige Möglichkeit, ein ausreichend hohes Einkommen zu generieren, um die Investitionen und die Instandhaltung der Gebäude finanzieren zu können. Also wurden die Gebäude 2000 renoviert und angepasst, sodass vier zu vermietende Ferienhäuser und -wohnungen entstanden. Das Hauptgebäude (casa de pagès), verfügt im Erdgeschoss über einen Speisesaal mit Kreuzrippengewölbe, einen Wohnbereich, eine Eingangshalle und die Küche. Der erste Stock wird von den Besitzern bewohnt. Die weiteren Häuser und Wohnungen wurden durch die Renovierung des ehemaligen Hauses des Besitzers (senyor), der Ställe und der Scheunen gewonnen.
Vor kurzem wurde die Renovierung des ehemaligen Heuschobers in Angriff genommen, um diesen als Ausstellungsraum für ein innovatives Projekt zu benutzen. Die Räumlichkeiten beherbergen das Son Lladó-Museum, das Teile des ländlichen und volkskundlichen Erbes von Campos wiederherstellt und zeigt. Es handelt sich hierbei um eine Initiative, die ökologische, volkskundliche und kulturelle Ansichten bietet und vor allem das Ziel verfolgt, das materielle und immaterielle Erbe der landwirtschaftlichen Tradition der Gemeinde Campos wertzuschätzen, das auch eng mit den possessions verbunden ist, die früher den Lebensrhythmus in dieser Gegend bestimmten. Eine Seite des Gebäudes besteht aus großen Sandsteinspitzbögen, während an den anderen Fassaden Korbbögen (d’ansa-paner) begutachtet werden können. All dies gibt dem Gebäude ein für heutige Zeiten ungewöhnliches Äußeres.